Resilienz

Resilienz:

Vor allem auf Instagram erwähne ich immer wieder, wie wichtig mir persönlich, aber ebenfalls in meinem Arbeitskontext Mental Health – Themen sind. Zusammen mit Psychosozialbildung möchte ich deshalb meine Reichweite auch dafür nutzen und mich für Bildung in diesem Bereich einsetzen.

Dies ist mein erster Beitrag in Kooperation mit Psychosozialbildung (das heutige Thema lautet: Resilienz), deshalb kurz eine einführende Vorstellung des Vereins:

„Psychosozialbildung ist ein gemeinnütziger Verein mit Sitz in Frankfurt am Main, der sich im Juni 2020 gegründet hat. Unsere Team- und Vereinsmitglieder entstammen allen Altersgruppen sowie unterschiedlichsten fachlichen Hintergründen, etwa der Psychologie, der Medizin, der Sozialen Arbeit, den Erziehungs- und Kommunikationswissenschaften oder Mental-Health. Wir setzen uns ein für Forschung, Information und Aufklärung im Bereich der psychosozialen Bildung. Dafür sammeln wir Mittel, leisten Projekt- und Öffentlichkeitsarbeit und fördern Forschung und Praxis.“

Vor Kurzem habe ich zu einer lieben Patientin gesagt, dass ich glaube, dass wir uns gemeinsam das Thema „Resilienz“ ansehen sollten. Sie hatte den Begriff davor noch nie gehört und war mir so dankbar, dass ich es angesprochen hatte. Und da ich mir vorstellen könnte, dass einige mit dem Begriff „Resilienz“ gar nicht so viel anfangen können, widme ich diesen Blogpost genau diesem Thema.

Resilienz gehört zu den sogenannten Lebensbewältigungsmaßnamen. Denn im Endeffekt geht es genau darum: Das eigene Leben zu meistern, zu genießen (können) und sich Fähigkeiten aneignen, die genau dabei unterstützen.

Resilienz wird oftmals auch als psychisches Immunsystem bezeichnet. Damit ist gemeint, wie gut wir mit schwierigen Phasen oder Krisen im Leben umgehen können.

Es gibt hierbei sieben Aspekte der Resilienz, die dazu beitragen:

Die 7 Aspekte der Resilienz

Ich werde die einzelnen Aspekte der Resilienz vorstellen und beschreiben, wie man sie stärken kann. Meist weiß man selbst am allerbesten, welcher Aspekt als Erstes angegangen werden sollte, also probiert euch gerne aus.

Akzeptanz

Es ist gar nicht so leicht zu akzeptieren, aber: Die Vergangenheit ist nicht veränderbar! Trotzdem neigen wir dazu, vergangene Situationen immer und immer wieder im Kopf durchzuspielen oder darüber nachzudenken, wie sich etwas entwickelt hätte, wenn wir anders gehandelt hätten. Aber: Alles ist gut so wie es ist und jeder Aspekt in unserer Vergangenheit hat zu dem geführt, wer wir heute sind. Es gibt das bekannte Zitat: Everything will be okay in the end, if it´s not okay, it´s not the end. Vielleicht hilft dieser Gedanke, um mit der Vergangenheit Frieden zu schließen. Ebenfalls ein wichtiges Thema in diesem Zusammenhang ist die Vergebung. Gibt es Menschen aus der Vergangenheit, denen du nicht vergeben hast? Tatsächlich schadet dies in den meisten Fällen eher uns selbst und weniger der Person. Denn letztendlich lenken wir dadurch unsere Gedanken und Energie immer wieder in die Vergangenheit.

Optimismus

Das klassischste Beispiel zum Thema Optimismus ist das halb volle (oder halb leere) Glas: Es ist immer unsere Einstellung zu den Dingen, die entscheidend für eine Situation ist.

Und das Beste daran: Wir allein haben es in der Hand und können außerdem unser Gehirn dahingehend trainieren.

Mir ist wichtig zu sagen: Es geht nicht darum, alles schön zu reden oder gar zu verdrängen. Alle Gefühle sollen gefühlt werden; auch Traurigkeit oder Wut. Trotzdem kann es hilfreich sein, sich immer auch der positiven Seite zuzuwenden.

Ich selbst habe als Kind gelernt: Fehler und Probleme sind etwas Schlechtes.

Jetzt als Unternehmerin kann ich immer noch nicht sagen, dass ich es liebe, Fehler zu machen oder Probleme zu haben, aber nachdem ich vielleicht kurz traurig oder wütend war, kommen mir folgende Sätze in den Kopf: „Fehler sind Chancen zu lernen“ und „Hinter jedem Problem steckt eine Businessidee“.

Aus jeder Krise kommen wir stärker hervor und wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere. Was zunächst erst mal wie ein abgestaubter Kalenderspruch wirkt, enthält so eine tiefe Wahrheit. Ich lade euch ein, einmal darüber nachzudenken, welche Situationen in eurem Leben zu großem Wachstum geführt haben. Waren es immer die leichten, rein positiven Dinge? Oder war es auch mal eher negativ geprägt? Und hättet ihr gedacht, dass diese Krise dann wirklich zu einer Persönlichkeitsentwicklung führt?

Optimistisch zu sein, heißt nicht, dass wir stets lächelnd durch die Gegend laufen und Negativität an uns abprallt. Es heißt eher, dass wir auf das Leben vertrauen und Negatives annehmen, weil wir wissen, dass es immer auch eine positive Seite gibt.

Denken müssen wir ja sowieso. Warum dann nicht gleich positiv?

Albert Einstein

Selbstwirksamkeit

Hier geht es um die Kompetenz, etwas an eurem Leben zu ändern und das Ziel klar vor Augen zu haben. Selbstwirksamkeit ist auch in der Ernährungsberatung ein so wichtiges Thema, deshalb werde ich dazu noch einen eigenständigen Blogpost verfassen.

Photo by Danielle MacInnes

Verantwortung

Seit Oktober studiere ich nicht mehr, das heißt: Ich stehe jetzt mit beiden Beinen im eigenen Leben. Die Jahre davor hatte ich finanziell und auch für alle Versicherungen meine Eltern, die das für mich geklärt haben. Und wisst ihr was? Der Schritt in meine Eigenständigkeit hat mir so gutgetan. Und es geht auch nicht unbedingt um die Abnabelung von den Eltern, das nur ein Beispiel zur Veranschaulichung. Wir machen uns oft und gerne abhängig. Partner*innen, Kolleg*innen, Freund*innen, Vorgesetzte, aber auch Lebenssituationen und so weiter. Die eigene Verantwortung für das gesamte Leben zu übernehmen kann so kraftvoll sein.

Aber was genau heißt das denn jetzt?

… Es geht beispielsweise darum, eigene Grenzen zu bewahren

… Gefühle wahrnehmen und fühlen

… Sich mit schwierigen Situationen auseinandersetzten und daraus lernen

… sich selbst und Körperreaktionen ernst nehmen

… eigene Glaubenssätze hinterfragen

Netzwerkorientierung

Einer meiner liebsten Sätze lautet: „Wenn man mit sich ist, ist man nie allein“. Davon bin ich überzeugt und ich lebe diesen Lifestyle auch. Wenn ich einen Abend alleine verbringe, dann aber mit der tiefen Gewissheit, dass ich Menschen habe, die immer hinter mir stehen und die zu jeder Tages- und Nachtzeit für mich da sind – eben ein gesundes Netzwerk. Denn ja: Wie oben beschrieben: Verantwortung zu übernehmen ist wichtig, aber das heißt nicht, dass man keine Hilfe annehmen darf oder alles allein meistern muss. Bei einem gesunden Netzwerk geht es um

… professionelle Hilfe: Dazu zähle ich beispielsweise meinen Mentaltrainer, / Physiotherapeuten, Coaches, die ich mir zur Hilfe ziehe, aber auch Menschen aus dem ärztlichen Dienst

… Familie

… Freund*innen

Hinterfragt auch gerne eure Kontakte; wer tut euch wirklich gut; was wünscht ihr euch für ein soziales Netzwerk?

Lösungsorientierung

Ich liebe diesen Aspekt, denn hierbei geht es um die eigene Vision und das persönliche „Warum“. 
(Hier mein Blogbeitrag zu meinem beruflichen „Warum“.)

Kennt ihr euer persönliches Warum? Was treibt euch an? Warum seid ihr auf dieser Welt und tut das, was ihr tut?

Für meine Visualisierung hängt bei mir im Schlafzimmer ein Visionboard. Lösungsfokussierung heißt dahingehend beispielsweise, dass ich jeden Morgen mein Visionboard betrachte und mir überlege, was ich heute tun möchte, um meinen Zielen näher zu kommen. Es gibt mir Klarheit, Leichtigkeit und Kraft, meine Ziele zu erreichen. Und zusätzlich bin ich am Ende des Tages stolz, meinem Ziel wieder ein Stück nähergekommen zu sein.

Zukunftsorientierung

Damit ganz eng verbunden ist die Zukunftsorientierung. Ohne Frage, ich würde immer empfehlen, im Moment zu leben. Aber viele kleine Momente führen eben trotzdem zu einem Ziel. Wie eben schon erklärt, eine Vision zu haben, gibt die Motivation und den Grund für jede kleine Handlung. Und wir machen das für unseren Moment, aber eben auch für unsere Zukunft.

Das Ganze schließe ich mit folgendem Zitat ab:

„Wenn Sie heute Radieschen säen, können Sie morgen keine Ananas ernten“.

Was ist eure Ananas?

Resilienz

Bei verschiedenen Menschen sind diese Kompetenzen der Resilienz unterschiedlich ausgeprägt. Hat eine Person alle sieben Säulen verinnerlicht, spricht man von einer resilienten Person. Es gibt kein allgemeingültiges Konzept, wie man resilient wird; also probiert euch aus und geht kleine Schritte in eurem Tempo. Eure Fragen könnt ihr PSB und mir sehr gerne in den Kommentaren stellen!

Misava

Scroll to Top