Was versteht man unter Selbstreflexion?
Im letzten Beitrag in Zusammenarbeit mit Psychosozialbildung ging es um die Selbstkompetenz. Hierbei ist die Selbstreflexion bereits erwähnt worden. Dieser Beitrag taucht noch mal tiefer ein und erklärt dir, warum diese Reflexion so wichtig ist und wie sie ein fester Bestandteil deines Lebens werden kann.
Laut Wikipedia ist mit „Selbstreflexion“ folgendes gemeint:
Selbstreflexion bezeichnet die Tätigkeit, über sich selbst nachzudenken. Das bedeutet, sein Denken, Fühlen und Handeln zu analysieren und zu hinterfragen mit dem Ziel, mehr über sich selbst herauszufinden. Dabei können wir uns nicht nur selbst als individuelle Person hinterfragen, sondern auch als Teil eines Systems, zum Beispiel als Teil einer Familie oder eines Teams.
In meinen Worten also: Es geht darum, immer wieder den eigenen Check-in zu machen. Das Ziel „mehr über sich selbst herausfinden,“ würde ich sogar noch mehr ausweiten. Für mich persönlich geht es bei der Reflexion darum, mich wirklich kennenzulernen, jedes Gefühl und jedes Verhalten meinerseits erst mal zu akzeptieren. Jeder Teil von mir ist gut, so wie er ist, aber trotzdem lohnt es sich an der ein oder anderen Stelle einmal das eigene Verhalten zu hinterfragen.
Unsere Rolle im Leben
Beim zweiten Teil der Wikipedia Definition geht es dann um unsere Rollen. Hast du schon mal darüber nachgedacht, welche Rollen du in deinem Leben einnimmst?
Reflexionsfragen dahingehend wären beispielsweise:
- Welche Rollen gibt es in meinem Leben?
Bei mir sind das beispielsweise: Tochter, Freundin, Kollegin, Gesellschafterin, Mentorin .. - Wie verhalte ich mich in der jeweiligen Rolle und entspricht dieses Verhalten meinem Sein?
- Wo treten manchmal Konflikte auf?
Diese Rollenkonflikte sind etwas ganz Normales. Zum Beispiel finde ich es immer etwas komisch, wenn meine Eltern mir bei einem Vortrag zusehen, weil dann die Rolle „Tochter“ und die Rolle „Ernährungsexpertin“ aufeinandertreffen. Dies erst mal wahrzunehmen ist aber der erste Schritt, um es dann aufzulösen.
Das ist auch allgemein ein wichtiger Punkt: Beim Reflektieren geht es erst mal wirklich nur ums Reflektieren. Sich Dingen bewusst werden; es muss noch keine Lösung dafür geben, denn oftmals ist das Bewusstsein für etwas schon der halbe Weg auf der Reise zur Lösung.
Die Selbstreflexion ist ebenfalls ein Teil der Lebensbewältigungsmaßnahmen; genauso wie die Resilienz und die Selbstkompetenz Dazu gibt es bereits Blogposts.
Es ist wichtig, sich selbst regelmäßig zu reflektieren und eine der besten Möglichkeiten zu wachsen und sich weiterzuentwickeln.
Du darfst es dir erlauben, deine Reflexion ohne Wertung durchzuführen, denn Fehler sind nur eine Chance zu lernen und auf dem Weg zu Wachstum nicht unbedingt schädlich.
Verbringe jeden Tag einige Zeit mit dir selbst
Alles beginnt in uns. Du kannst beeinflussen, wie du Situationen im Außen begegnest.
Ich persönlich liebe es zu journalen und kann es dir auch nur ans Herz legen. Unsere Gedanken auf Papier bringen hat etwas Beruhigendes und ist auf der anderen Seite so erkenntnisreich. Wichtig ist, dass du dir dafür ausreichend Zeit nimmst.
Mach es dir gemütlich, zünde Kerzen an, wenn du magst und achte darauf, dass du ungestört bist. Vielleicht hilft dir auch eine schöne Playlist, dass du ganz im Moment ankommst.
Nun kannst du für dich Selbst überlegen, ob du lieber frei schreibst – wie in ein klassisches Tagebuch – oder ob dir konkrete Fragen helfen. Es gibt kein richtig oder falsch
Im Posting über die Selbstkompetenz habe ich dir bereits einige Fragen an die Hand gegeben. Ganze 101 Fragen findest du bei Laura Seiler; ich verlinke es dir hier gerne!
Auf einen Blick:
- Die Selbstreflexion ist ein Teil der sogenannten Lebensbewältigungsmaßnahmen.
- Es hilft, sich selbst besser kennenzulernen.
- Das Bewusstsein zu haben ist der erste Schritt zur Lösung.
- Eine Möglichkeit der Reflexion ist das Schreiben.
- Mehr Infos findest du bei Psychosozialbildung.
Und gibt es eigentlich einen Zusammenhang zwischen Selbstreflexion und Ernährung?
Die Selbstreflexion ist ein Teilgebiet der Persönlichkeitsentwicklung; es geht darum, unsere mentale Stärke zu trainieren und Prävention im Bereich der psychischen Gesundheit zu betreiben.
Persönlichkeitsentwicklung und Ernährung sind eng miteinander verbunden. Also ja, selbstverständlich gibt es da einen Zusammenhang. In meinen Ernährungsberatungen rate ich immer dazu, das eigene Essverhalten zu reflektieren? Ich gebe dir gerne auch ein paar Leitfragen hierfür an die Hand:
- Aus welchen Gründen isst du?
- Welche Gefühle verbindest du mit der Mahlzeit xy?
- Wie fühlst du dich, wenn du xy gegessen hast?
- Welche Mahlzeit, / welches Lebensmittel tut dir so richtig gut?
Vor allem, wenn du ab und an Probleme hast, zum Beispiel etwas nicht gut verträgst, können dir solche Fragen ungemein helfen.
Und nicht immer musst du deine Reflexion aufschreiben. Auch eine gedankliche Reflexion ist viel wert!
Ich hoffe, wir konnten dir ein wenig Impulse geben und dich mit den Fragen inspirieren. Falls ja, freue ich mich sehr von dir zu hören!